Du fragst mich:
Wie ist das so,
siebenunddreißig zu sein?
Und ich sag:
Witzig –
das hab ich
in deinem Alter
mal jemanden
namens Catherine
gefragt.
Sie meinte,
„Nicht wirklich anders“.
Und mir geht’s so ähnlich.
Vielleicht schlimmer.
Ich fühl mich noch immer
ziemlich unbeholfen,
nur mit Fältchen
um die Augen
und Narben,
kalligrafisch
in die Haut geschrieben.
Auf sieben Antworten,
da folgen dreißig neue Fragen.
Ich trag den Kopf
noch immer
in den Wolken.
Um mich herum
scheint das Leben
gerade gezogen.
Ich taumle zwischen
auf die Reihe kriegen –
und aus der Reihe tanzen.
Auch wenn
‘ne Steuererklärung
kein Gruselkabinett
mehr ist –
eher eine Fahrt
durch Pappmaché.
Ich fühl mich fast
wie früher,
nur ein bisschen
– sagen wir –
nüchterner
(trotz größerem Kater).
Auf zerplatzte Träume
folgten…
tja, schwer zu sagen.
Auf sieben Antworten,
da folgen dreißig neue Fragen.
Die Macken,
die man mit sich trägt
werden nicht weniger –
nur sichtbarer.
Doch wenn man Glück hat,
sind da noch Freunde
von vor zwanzig Jahren.
Oder neue,
die sich anfühlen
wie eine Melodie,
die man schon
immer kannte.
Wenn man Glück hat,
dann kann man
noch Faxen
machen,
nachdem man
die Faxen längst
dicke hatte –
und bestenfalls
über sich selbst
lachen.
Auf sieben Antworten,
da folgen dreißig neue Fragen.
Klar,
es gibt auch die,
die gern erklären,
wie viel mehr Erfahrung
sie jetzt haben –
und andere,
die einfach
einen kühlen
Kopf bewahren.
Doch das gibt’s
in allen Jahreszahlen.
Es kommt wohl
auf die Perspektive an.
Und darauf,
wie viel Schicksalsschläge
jemand schultern kann?
Auf sieben Antworten…
Ach, wer weiß.
Frag mich morgen
nochmal bei
Kerzenschein –
dann sag ich,
wie’s ist,
achtunddreißig zu sein.
Titelbild: Guillermo Esqueda auf Pexels.